Mittwoch, 15. Oktober 2014

Drama "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" - Gruppe 8 - Foto, Text




Das Drama „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee wird momentan im Theater an der Effingerstrasse aufgeführt.
Die Rolle von George übernimmt Gilles Tschudi. Martha wird gespielt von Wiltrud Schreiner, Nick von Felix Krauss und „Die Süsse“ von Charlotte Krempl. Für die Inszenierung war Alexander Kratzer zuständig.


Zwischen Manipulation und Demütigung

Das Ehepaar Martha und George kommt nach einem langen Partyabend zu Hause am Sonntag, morgens um zwei Uhr an. Sie leben auf dem Universitätsgelände, von dem Marthas Vater Rektor ist. George arbeitet in der Abteilung für Geschichte als Professor. Schon zu Beginn des Stücks wird die Unzufriedenheit seitens Marthas deutlich spürbar. Sie ist unglücklich über ihren Lebensstandard. Martha sähe George gerne in einer höheren Position, am liebsten als Leiter der Abteilung für Geschichte und später als Nachfolger ihres Vaters. Die erste Auseinandersetzung zeigt dem Zuschauer die Charaktere von Martha und George auf. Sie ist eine Provokateurin und er ein Zyniker – eine explosive Mischung.
Ganz plötzlich eröffnet Martha George, dass sie noch Gäste erwarten. George reagiert sehr ablehnend, was Martha wiederum dazu veranlasst, ihn als prüde darzustellen.
Die Gäste „Die Süsse“ und Nick verkörpern das perfekte amerikanische Traumpaar. Er ist gutaussehend, sportlich und erfolgreich als Dozent in der Abteilung Biologie mit guten Aussichten auf eine Beförderung. „Die Süsse“ übernimmt die Rolle des naiven Frauchens.
Durch den vielen Alkohol wird die Stimmung zwischen den vier Akteuren immer aufgeladener. Martha und George brauchen ihre Gäste als Instrument für die gegenseitige Demütigung. Durch hinterhältige Manipulation werden verborgene Geheimnisse aufgedeckt. Die Gäste geraten von der passiven Zuschauerrolle mitten ins Psychospiel von Martha und George. Dabei beginnt die Fassade des perfekten Ehepaars zu bröckeln. Es wird deutlich, dass die Ehe auf einem unsicheren und heuchlerischen Fundament aufgebaut ist.
Das Ende des Dramas zeigt eine unerwartete Wendung.

Authentisches Schauspiel mit viel Geschrei

Die von Felix Krauss gewählte Besetzung wird den Beschreibungen von Edward Albee mehr als gerecht. Die vier Akteure Gilles Tschudi, Charlotte Krempl, Felix Krauss und Wiltrud Schreiner scheinen sich gut in ihre Rollen hineinversetzen zu können. Vor allem Gilles Tschudi in der Rolle von George und Wiltrud Schreiner in der Rolle von Martha liefern eine brillante schauspielerische Leistung. Sie überzeugen mit emotionalen und humoristischen Dialogen. Felix Krauss und Charlotte Krempl spielen ihre Rollen ebenfalls ganz hervorragend. Sie sorgen für den nötigen jungen Esprit. Gleichzeitig sind Nick und „Die Süsse“ Darstellungen der modernen Gesellschaft. Alle bemühen sich um ihren Ruf und versuchen ein perfektes Dasein zu leben. Jedoch ist diese Vollkommenheit lediglich eine Fassade, welche schnell zu bröckeln anfängt.
Der einzige Schauplatz des gesamten Stücks ist das Wohnzimmer von Martha und George.
Die Requisiten ermöglichen es dem Zuschauer in das Geschehen einzutauchen. Sie wurden von Alexander Kratzer mit grosser Präzision ausgewählt. Alles ist sehr einfach und schlicht gehalten, sodass nicht vom eigentlichen Geschehen abgelenkt wird.
Die Wahl der Musik ist bis auf ein klassisches Stück sehr modern gehalten, unter anderem wird „Prayer in C“ von Lilly Wood & The Prick und Robin Schulz gespielt.
Insgesamt dauert das Theaterstück von 20.00 bis 22.30 Uhr, wobei eine zwanzigminütige Pause integriert ist. Um der Handlung aufmerksam folgen zu können, ist das Stück zu lang.
Zum Ende hin werden die Äusserungen der Schauspieler immer lauter. Sie münden in einem derart lauten Geschrei, dass das Zuhören unangenehm wird. 


Gruppe 8: Duyen, Sarah und Anna



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen